Unsere Motivation für simulationsbasiertes Engineering
In Zeiten fortschreitender Digitalisierung im industriellen Umfeld ist für uns die Simulation eines der Kernthemen schlechthin – als Vermittler zwischen den Disziplinen. Unsere Erfahrungen zeigen allerdings, dass die Wahrnehmung der Simulation realer Maschinen und Anlagen sehr unterschiedlich ausfällt.
Was bedeutet Simulation im Bereich der Automatisierung für uns als Firma ROTH?
Bei interessierten Kunden kam des Öfteren die Frage auf, ob unsere Simulation nicht einfach eine Art Video sei. Dies ist eine berechtigte Frage, denn in der Visualisierung unserer virtuellen Anlagen ist lediglich ein bewegtes 3D-Modell sichtbar. Im Grunde ist hier nur die Spitze des Eisberges zu sehen, das Wesentliche bleibt (vorerst) verborgen. In der Maschinen- und Anlagensimulation wird die eigentliche Intelligenz durch ein unterlagertes, nicht sichtbares Verhaltensmodell realisiert, das durch die direkte Anbindung an reale oder virtuelle Steuerungen zum Leben erweckt wird und das reale Anlagenverhalten abbildet.
Die virtuellen Anlagen entstehen bei uns im Rahmen des simulationsbasierten Engineering parallel zu den klassischen Disziplinen wie der mechanischen Konstruktion, der elektrischen Hardwarekonstruktion und der Softwareentwicklung. Die Visualisierung im 3D-Modell stellt schließlich das sichtbare Resultat dieser Entwicklungsarbeit ALLER Einzeldisziplinen dar.
Welche Vorteile haben wir in der Automatisierung von einer Simulation?
Der Einsatz von Simulationstechnik während des Entwicklungsprozesses einer Automatisierungsanlage macht das Endresultat bereits in einem frühen Projektstadium greifbar. Die entstehenden Simulationsmodelle dienen als virtuelle Testumgebung für unsere Softwareentwicklung und bilden gleichzeitig eine Diskussionsgrundlage mit unseren Kunden. Eine direkte Kopplung der Steuerung mit dem Simulationsmodell ermöglicht eine virtuelle Inbetriebnahme unabhängig von der Verfügbarkeit der realen Anlage. Dadurch wird die ROTH Steuerungssoftware bereits bei uns im Haus am digitalen Pendant der realen Anlage intensiv und voll-umfänglich getestet. Die virtuelle Inbetriebnahme wirkt sich vielfach positiv auf unsere Projektabwicklung aus, was sich in einer höheren Softwarequalität äußert und zu einer Reduzierung der Inbetriebnahmezeiten vor Ort führt. Gerade in der aktuellen Zeit können wir auf diese Weise trotz der besonderen äußeren Einflüsse weiterhin eine termingerechte Projektabwicklung gewährleisten. Zusätzlich dient die virtuelle Inbetriebnahme als essenzieller Wegbereiter weiterer Projektschritte (lesen Sie hierzu mehr in unserem letzten Artikel).
Carlos Münster
Digital Engineering